Villa Margarita
6004 Luzern / Umbau und Erweiterung Wohnhaus
Projektdaten
Bauherrschaft: | Frau Catrine Bründler Herr Benno Iten |
Fertigstellung: | 2011 |
Konzeption
Die Villa wurde 1888 vom Architekten Othmar Schnyder-Müller, Stadtrat und Baudirektor (1849 – 1928) unmittelbar südlich der Stadtmauer an erhöhter Lage über Luzern erbaut. Infolge der Topografie ist das Quartier geprägt durch enge, serpentinenartig angelegte Strassen und viele Stützbauwerke.
Die Villa steht 6 m über dem Niveau der Zufahrtsstrasse.
Mit dem Umbau / der Erweiterung werden die Villa und die Umgebung zum familiengerechten Wohnumfeld.
Östlich neben der Villa wurde auf dem Niveau der Zufahrtsstrasse eine unterirdische Garage für drei Fahrzeuge erstellt. Abgesehen vom Tor in der bestehenden / wieder hergestellten Natursteinstützmauer ist von der Garage nichts sichtbar. Eine interne Erschliessung ermöglicht den direkten Zugang in das Haus. Die Parkplatzknappheit im Quartier ist entschärft.
Über der Garage wird die Wohnfläche der Villa mit einem pavillonartigen Essraum geringfügig erweitert. Die Fassaden bestehen aus Sichtbeton oder aus grossflächigen, rahmenlosen Verglasungen. Mit der Tonalität und der Profilierung der Sichtbetonflächen sowie mit dem aus dem Gurtprofil entwickelten Dachrandprofil wird eine gestalterische Anbindung an die Villa erreicht. Mit den einander gegenüberliegenden Verglasungen entsteht ein Raumkontinuum von der Stadtmauer im Norden, die den optischen Abschluss bildet, zum Gartenbereich, der Stadt und dem Bergpanorama im Süden.
Der überhohe Essraum liegt vier Stufen unter dem Erdgeschossniveau der Villa und zwei Stufen über dem Gartenniveau. Auf die Breite des Anbaus ist die Fassade der Villa ausgebrochen. Damit entsteht, zusammen mit den Verglasungen, ein wesentlich verbesserter Bezug des Wohnbereichs zum Garten.
Die Veranda wurde ohne gestalterische Veränderungen umfassend saniert.
Durch die Vergrösserung der Maueröffnung und den Verzicht auf einen Abschluss ist die Veranda Teil des nutzbaren Gebäudevolumens und die Sichtbeziehung vom Wohnraum zur Stadt wird gestärkt.
Ein zeitgemäss gestalteter Nebenbau mit integrierter Terrasse ersetzt den baufälligen Schopf an der Stadtmauer.
Im Westen liegt der Kinderbereich mit der Rasenfläche für Spiele und dem Pool.
Die Villa ist denkmalgeschützt. Die Planung und Realisierung der Umbauten und Erweiterungen erfolgte in Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege des Kantons Luzern.
Konstruktion
Infolge der schwierigen Erschliessung und der nicht vorhandenen Abstell- und Parkmöglichkeiten wurden der Installationsplatz und der Kranstandort hinter der Stadtmauer angeordnet. Der Baustellenzugang erfolgte über die Stadtmauer.
Umfangreicher Felsabbau für die Garage mit Sicherungsmassnahmen für die bestehende Villa, insbesondere die nicht auf Fels fundierte Veranda.
Anbau in Sichtbeton mit vom Hauptgebäude übernommener Profilierung. Das Dachrandprofil des Anbaus ist identisch und auf der gleichen Höhe mit dem Gurtprofil der Villa.
Grossflächige Verglasungen, teilweise schiebbar im System Skyframe.
Die Fundation der Veranda wurde stabilisiert (Abstützung auf Garage), alle defekten Holzteile ausgewechselt und alle Fenster ersetzt. Die ostseitigen Bleiverglasungen wurden innen in neu erstellte Rahmen eingebaut. Die aussenliegende Isolierverglasung sorgt dabei für den mechanischen Schutz. Die ganze Konstruktion wurde thermisch isoliert.
Pool und zweiseitiger Umgang in Sichtbeton (vorgespannte Konstruktion).